Schöne Grüsse an all diejenigen, die zu Hause geblieben sind. Wir vier werden euch als Entschädigung mit aktuellen Zwischenberichten versorgen. Denen, die das Roskilde Festival kennen, brauchen wir das Flair dieses Ereignisses nicht vermitteln. Allen Anderen sei nur eines gesagt: Eine der 70.000 Karten für 2004 sichern. Dann werden euch ausgesuchte Musik, ein liebevoll gestalteter Platz und viele nette Menschen aus aller Herren Länder begegnen. Wir bekamen bereits am Donnerstag Abend gehörig “phone” um die Ohren.
Ab 22:00h machten Metallica den ca. 50.0000 Zuhörern klar, in welche Richtung es geht: Mitten ins Gesicht. Die noch sehr agilen Metaller fühlten sich sichtlich wohl und bescherten ihren Fans ein überagendes Konzert.
Zum Nachtisch gab es Dave Gahan (the voice of Depeche Mode). Der einzigartige Frontman hatte die Menge nach kurzer Zeit fest im Griff. Zwischen den Stücken seines Soloalbums, war der Gig gekonnt mit Depeche Modee Songs im neuen, teilweise experimentellen Gewand gespickt. In jedem Fall ein grandioser Auftritt.
Wer zu später Stunde noch nicht genug hatte, musste sich zu unserer Verwunderung mit den zahlreichen Parties auf den Zeltplätzen begnügen. Sicher mochte man es am ersten Abend, von Seiten der Veranstalter, etwas ruhiger angehen lassen.
Fotos: Mario De Mattia
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Fr. 27. Juni 2003 Roskilde Festival – Der Freitag startete für uns mit einem ausführlichem Frühstück und einer warmen Dusche. Anschließend erkundeten wir das 151 ha umfassende Festival-Gelände. In jeder Ecke des Platzes eine Überraschung: Pantomime, laufende Rettungsinseln, Brass-Band, Theater, Kunstwerke, Lichteffekte … überall. Und natürlich gabs auch am Freitag ein buntes Musikprogramm auf den sieben Bühnen.
Highlight war sicherlich Iron Maiden. Mit ihrem nicht mehr ganz aktuellem Metal schafften es die doch sichtlich gealterten Herrschaften die Massen vor der Orange-Stage in ihren Bann zu ziehen. Die ersten Stücke des im Herbst erscheinenden Albums gabs auch schon mal auf die Ohren. Nach über 2 Stunden und etlichen Zugaben war dann endgültig Schluss.
Zu später Stunde gabs dann noch den Britpop von Coldplay. 1 Uhr Nachts war vielleicht nicht die beste Zeit für den eher soften Melodic-Pop. Aber natürlich waren die Fans der Combo alle vor der Bühne versammelt.
Fotos: Mario De Mattia
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Sa. 28. Juni 2003 Roskilde Festival … wundgelaufene Füße, verbrannte Nacken, dicke Köpfe … das war unser Start in den heutigen Tag. Doch nach einer erfrischende Dusche und einem deftigen Frühstück waren wir bereit wieder die Eindrücke die wir euch vermitteln möchten aufzunehmen. Zunächst ein Lob an die unzähligen Helfer des Festivals, die stets freundlich und hilfsbereit sind. Wenn am Abend die insgesamt ca. 100.000 Menschen den Platz verlassen, sieht man am nächsten morgen nicht, daß sie dort mehrere Tonnen Müll hinterlassen haben.
Das Festival verläuft sichtbar friedlich. Überall Schilder die darum bitten, an seine Mitmenschen zu denken. Die Polizei ist ausgesprochen freundlich und lässt, wenn es sich im Rahmen hält, den Dingen freien Lauf.
Wir müssen leider in Kauf nehmen, daß wir nicht alles Angebotene wahrnehmen können. Das ist schier unmöglich. An allen Ecken und Enden etwas für die Augen und Ohren.
Hier nun ein Auszug aus dem heutigen Musikprogramm:
Melvins- eine Undergroundlegende aus den USA für die einst Kurt Cobain mal als Roadie tätig war.
Tomahawk – ebenfalls aus den USA. Frontmann Mike Patton (Ex-Faith No More) versetzte uns mit seinem fast autoaggressivem Verhalten und Gesang in staunen.
Zwischendurch ist es immer ein guter Tipp den “Ballroom”, die Bühne für Weltmusik etc. aufzusuchen. Ein Garant für gute Stimmung.
Am Abend brachten zunächst Blur mit ihrem Hits die Massen zum Mitsingen.
Danach konnten die Cardigans in ihrer Wohnzimmer-Dekoration die Menge mit ihrem Schweden-Pop verzaubern. Sicherlich war hier für einige das Hauptaugenmerk auf die schüchtern wirkende Frontfrau gerichtet.
An diesem Abend konnten wir auch unseren Patriotismus unter Beweis stellen und einigen deutschen Combos beiwohnen. Urlaub in Polen und Console, welche uns beide angenehm mit ihren elektronischen Beats überraschten. Auch das skandinavische Publikum konnte sich dafür begeistern.
So. 29. Juni 2003 Roskilde Festival
Am Sonntag standen dann mit Queens of the Stone Age, Massive Attack und Björk drei Mega-Knaller auf dem Programm. Gerade Björk, deren Platzierung auf der Orange-Stage ich eher skeptisch gegenüber stand, hat mich, und zigtausend andere wohl auch, mit ihrem doch sehr experimentellem Programm voll überzeugt.
Am Nachmittag überraschte Daniel Bedingfield mit einer super Live-Performance und coolem Rock-Sound. Seit drei Wochen in Dänemarkt Nummer 1 in den Charts, wird man hoffentlich auch bei uns demnächst mehr von ihm hören.
Um Mitternacht war dann Feierabend auf dem Platz. Das Programm auf den Bühnen war gelaufen und die Bierstände schlossen ihre Klappen. Nur in der Arena ging es noch mit Disco-Beats vom Plattenteller bis in den Montagmorgen weiter.
Fotos: Mario De Mattia
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